Nach der Besinnlichkeit der Weihnachtstage folgt traditionell der Jahresrückblick. Komischerweise werden wir immer am Jahresende sentimental, hinterfragen den Sinn des Lebens und überlegen uns, was wir im nächsten Jahr besser machen wollen.
Ob das daran liegt, das nach Weihnachten und vor der Jahreswende einfach Zeit da ist, um solchen Gedanken nachzugehen? Eigentlich könnte man ja das ganze Jahr seine eigenen Werte hinterfragen. Oder liegt es daran, dass der Jahreswechsel einen Wendepunkt darstellt? Dass er uns die Möglichkeit bietet, neu zu beginnen?
Wie dem auch sei: Nutzen wir die Gelegenheit, um uns bewusst zu machen, wie wert(e)voll wir sind!

Wozu braucht man Werte?
Werte sind wichtig. Sie geben uns Identität. Und eine Richtschnur, wenn wir unsicher sind. Werte helfen uns, Ziele herauszufinden, die wir erreichen wollen. Oder zu erkennen, was wir nicht mehr in unserem Leben haben möchten. Aber wie kommt man überhaupt darauf, Werte für sich selbst zu definieren?
Anfang des Jahres habe ich ein tolles Seminar besucht. Es trug den Titel „Wie werde ich zur Marke für den Arbeitsmarkt?“ und wurde gehalten von Susanne Theisen. Grundsätzlich ging es darum, den richtigen Job zu finden. Inhaltlich bot das Seminar aber viel mehr und der aufmerksame Zuhörer, also zumindest ich, ist immer noch damit beschäftigt, das Gehörte zu verarbeiten.
Unter anderem sollte man seine Ziele definieren. Ein Unterpunkt der Zieldefinition war die Frage „Was sind meine drei wichtigsten Werte?“.
Meine drei wichtigsten Werte
Susanne Theisen hatte eine breite Auswahl an Werten dabei. In der Präsentation befanden sich Dutzende von wert(e)vollen Wörtern. Man durfte sich drei aussuchen. Das war zwar im ersten Moment einfach, aber letztendlich dann doch sehr schwer. Denn durch diese Festlegung, durch das Auswählen einfacher Worte, kommt man nicht nur seinen Zielen näher, sondern auch seinem Innersten. Man erkennt woher man kommt, wo man steht und wohin man möchte.

Dankbarkeit
„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“
Francis Bacon
Ganz schnell war für mich klar, dass mein wichtigster Wert Dankbarkeit ist. Seit Jahren beginne ich meinen Tag damit, in mein Tagebuch drei Dinge zu notieren, für die ich dankbar bin. Das können ganz vielfältige Dinge sein, von ausreichendem Schlaf über Vogelgezwitscher am Morgen bis hin einen lieben Menschen getroffen zu haben. Es gibt immer etwas, für das man dankbar sein kann. Oft betrachten wir Dinge, für die wir dankbar sein sollten, als selbstverständlich. Wenn wir uns aber bewusst machen, wie gut es uns eigentlich geht, dann stellt sich ganz automatisch ein Glücksgefühl ein und der Tag beginnt mit guter Laune.
Toleranz
“Glückseligkeit kann nur durch Akzeptanz existieren.”
George Orwell
Ebenfalls relativ schnell habe ich mich für Toleranz entschieden. Schon immer war ich für das friedliche Nebeneinander und das gegenseitige Akzeptieren, Geltenlassen und Gewährenlassen von Meinungen, Sitten und Religionen. Ich denke, solange niemand zu Schaden kommt, soll jeder tun und lassen was er möchte. Jeder hat das Recht darauf, glücklich leben zu dürfen. Und jeder hat das Recht darauf, das so zu tun, wie er es für richtig hält.
Authentizität
„Glück ist, wenn das, was du denkst, sagst und tust, miteinander im Einklang steht.“
Ghandi
Den dritten Wert ausfindig zu machen, war schon etwas schwerer. Letztendlich habe ich mich für Authentizität entschieden.
Authentizität vereinigt für mich so viele Werte in einem Wort. Es bedeutet ich bin ich, ich bin echt. Ich darf sein, wie ich bin und wie ich sein will. Ich stehe zu meinen Schwächen und kenne meine Stärken. Ich bin im Einklang mit mir selbst.
Authentizität beinhaltet für mich Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und vor allem Freiheit. Das ist mir ungeheuer wichtig. Und es ist sehr wertvoll. Ich bin dankbar in einem Land zu leben, in dem ich sein darf wie ich will. Womit wir wieder bei ersten Wert angekommen wären…
Dankbarkeit, Toleranz & Authentizität – gelebte Werte im Heavy Metal
Schon öfters habe ich es festgestellt und auch in meinen Posts erwähnt. Es fasziniert mich immer wieder, wie dankbar Musiker sind. Besonders die im Metal Bereich (und ja, ich war auch schon auf Nicht-Metal-Konzerten…).
Dass Toleranz in der Szene gelebt wird, muss nicht extra erwähnt werden. Wer die multikulturelle Vielfalt eines Festivals erlebt hat weiß, dass alle willkommen sind und jeder so angenommen wird, wie er ist.
Und auf einem Festival trifft man so einige schräge Vögel. Aber genau das ist das Schöne: Jeder darf sein, wie er es möchte. Jeder darf authentisch sein.

Wir sind wert(e)voll
Überlegt euch mal eure drei wichtigsten Werte. Habt ihr sie gefunden, habt ihr auch euch gefunden. Und das ist doch ein richtig guter Start für das neue Jahr 2020.
Aber ganz gleich, welche Werte die euren sein mögen, sicher ist, dass jeder Mensch wert(e)voll ist!
Ich freue mich schon auf ganz viele wert(e)volle Begegnungen im nächsten Jahr. Und bin dankbar für alle Begegnungen mit wert(e)vollen Menschen im vergangenen Jahr. Sehr dankbar.
Vielleicht treffen ja auch wir uns! Deshalb: Stay tuned!