Und warum man dabei immer eine Leggins anhaben sollte…
Im letzten Blogbeitrag habe euch ermutigt allein auf Konzerte zu gehen. Wenn ihr jetzt schon so ein paar Konzerte hinter euch und auch Gefallen daran gefunden habt, könnt ihr das nächste Level wagen:
Konzertbesuche solo für Fortgeschrittene
Konzertbesuche solo für Fortgeschrittene sind meiner Meinung nach Konzertreisen. Eine Konzertreise ist eine Reise, die man nur aus dem Grund unternimmt, ein bestimmtes Konzert anzuschauen. Konzertreisen gehören mittlerweile zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Kann ich auch wunderbar mit Sport kombinieren, da ich auf diesen Reisen viel Zeit habe. Yoga kann man zum Beispiel überall machen, man braucht weder Schuhe noch zwingend eine Matte dafür.
Früher habe ich mir überlegt, wo ich hin möchte, die Reise gebucht und dann geschaut, zu welchem Konzert ich dort gehen könnte. Und dann kam sie…
Meine erste Konzertreise
Eines meiner absoluten Lieblingsalben ist Raja von Stam1na. Leider kam ich erstens zu spät auf den Geschmack und zweitens spielen Stam1na unglücklicherweise nicht allzu oft in Deutschland. Raja wurde nämlich 2008 veröffentlicht und somit standen die Chancen die Titel, mal abgesehen von einem Hit wie Lääke, live zu hören ziemlich schlecht. Umso schöner war es, eines Tages in Instagram zu lesen, dass anlässlich der 10jährigen Veröffentlichung von Raja eine Show in der Eishalle in Helsinki stattfinden würde. Eigentlich hatte ich für diesen Zeitraum einen Reise nach Stockholm geplant. Kurzerhand habe ich meine Pläne geändert und bin nach Helsinki anstelle von Stockholm geflogen.
Und ich kann nur sagen: Eine gute Entscheidung, denn das Konzert war unglaublich. Unglaublich gut. Das beste Konzert auf dem ich in meinem ganzen Leben war! Perfekt, einfach cool, das Publikum feierte die Band, die Band feierte das Publikum – ein ganz besonderer Abend mit einer Magie, die man nicht alle Tage erlebt.
Die Reise war auch meine erste Reise mit Yogamatte in Gepäck – und ich habe ausgiebig Yoga gemacht. Jeden Tag mehrere Stunden. Ein wunderschöner Urlaub. So etwas wie mein ganz persönliches Retreat.
Die spinnen, die Finnen
Ganz grundsätzlich mag ich finnische Bands sehr gerne. Je verrückter, desto besser.
Wie Turmion Kätilöt. Die haben bisher noch nie in Deutschland gespielt und Anfang 2018 dachte ich sogar, sie würden sich auflösen. Glücklicherweise lag ich falsch und sie haben sich nicht aufgelöst, sondern ein neues Album herausgebracht, Universal Satan. Hört es euch mal an, beste Discomucke!
Neue Alben werden, wie wir wissen, grundsätzlich auf einer Tour beworben. Und als ich entdeckte, dass Turmion Kätilöt in Finnland als Opener für Amorphis spielen war klar: Da muss ich hin, das wird meine zweite Konzertreise – in nur einem Jahr! Ich hatte zwei Konzerte zur Auswahl, eines in Westfinnland und eines in Karelien, ein Landstrich an der russischen Grenze.
Ich entschied mich natürlich für das Konzert in Karelien. War logisch, dass das Schicksal mich dorthin führen würde. Ein anderes meiner Lieblingsalben ist Karelian Isthmus von Amorphis, und da muss man Karelien doch mindestens einmal im Leben gesehen haben, oder? Und erst recht, wenn man Turmion Kätilöt UND Amorphis sehen kann!
Lemi – The Capital of Metal
Außerdem weiß der Finnland kennende Metal-Liebhaber, dass es in Finnland im vergangenen Jahr einen Contest gab. Es wurde die Capital Of Metal gesucht. Gewonnen hat ein kleines Örtchen namens Lemi. Das liegt ganz zufälligerweise auch in Karelien. Und nur ungefähr 60 Kilometer von Rauha entfernt, wo das Turmion Kätilöt / Amorphis Konzert stattfinden sollte. Bei so vielen Argumenten dafür musste man sich ja quasi gar nicht mehr entscheiden.
Und so startete sie, meine zweite Konzertreise nach Finnland.
Gleich am ersten Tag bin ich natürlich nach Lemi gefahren. Die Capital of Metal war aber so gar nicht Metal. So gar nicht wie man Metal erwartet. Oder zumindest nicht wie ich es erwartet hätte. Ich hatte gedacht, ich würde dort zuhauf langhaarige und/oder tätowierte und/oder gepiercte Gestalten sehen, die allesamt gerade ihr gesamtes Geld im ortsansässigen Plattenladen ausgegeben hatten, und mit Tüten voller Platten und Merchandise-Artikeln die die Straßen entlang flanierten. Es gab leider weder einen Plattenladen noch Merch. Naja, vielleicht mit Ausnahme der Supermarkttüte, auf der das Ortsschild abgebildet ist…
Fakt war: Lemi war ein kleines Nest. Ein richtig schönes, finnisches Örtchen. Mit holzgetäfelten Häusern, gepflegten Vorgärten und einer interessanten Dorfkirche inmitten eines ganz normalen Friedhofs. Und es war keine Menschenseele auf der Straße. Nicht mal jemand mit kurzen Haaren. Oder ohne Tattoo. Oder ohne Piercing. Einfach niemand. Wahrscheinlich ein typisches finnisches Örtchen eben.
Aber was macht man dann so in der Metalhauptstadt von Finnland?
Natürlich YOGA!
Lemi ist wie dafür geschaffen, um dort zu yogieren (sagt man das so?) und um zu meditieren. Eine angenehme Ruhe, um nicht zu sagen Stille. Eine Umgebung, die durch ihre Gleichförmigkeit Balsam für die Augen und für die Seele ist … und keiner da, der eventuell sehen könnte wie man aus der Balance kippt!
Ich gebe zu, da ich nicht darauf eingestellt war dort Yoga zu machen, war ich nicht ganz passend angezogen. Außerdem war so nasskalt, dass an barfuss nicht zu denken war. Trotzdem war es schön am Ufer des Lahnajärvi Yoga zu machen. Wunderschön!
Bei meinem nächsten Besuch in Lemi werde ich sicher eine Leggins tragen und meine Yogamatte dabei haben!
Meine zweite Konzertreise : Amorphis, Turmion Kätilöt & Stam1na
Meine zweite Konzertreise war ein voller Erfolg. Ich habe nicht nur Turmion Kätilöt und Amorphis, sondern auch noch Stam1na sehen können. Es waren allesamt sehr energiegeladene Konzerte mit unglaublich nettem (und auch unglaublich betrunkenem) Publikum.
Außerdem habe ich ausgiebig Yoga gemacht. In Hotels, in Lemi – der Capital of Metal – , auf einem Vogelaussichtsturm und an einem See bei Kotka (was jetzt für Finnland vermutlich nichts ungewöhnliches ist).
Jeder Ort für sich war eine neue Erfahrung.


Und was will ich euch damit sagen?
Erstens – Yoga kann man überall machen!
Zweitens – Finnland ist immer (ja, selbst im November) eine Reise wert! Ich finde, besonders für Yoga eignet sich Finnland wunderbar, da wenige Leute unterwegs sind und man so seine Ruhe hat. Außerdem ist die Landschaft so wunderschön, dass man nur alleine mit Betrachten dieser sich schon in einer Art Meditation befindet.
Drittens – Man sollte sich regelmäßig Zeit für sich alleine nehmen und sich erden! Am besten auf einer (Konzert)Reise. Oder einem Yoga-Retreat mit Metal-Konzert, aber das wäre ja dann auch eine Konzertreise…
Und ganz wichtig:

Oft sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen. Sind wir offen und flexibel, wird alles aber trotzdem gut. Meistens sogar besser als erwartet.
Mit diesem „Wort zum Sonntag“ wünsche ich euch eine gute Woche – stay tuned!

PS : Amorphis sind gerade auf Tour. Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass ich Tickets dafür habe. Selbstverständlich genügt mir einmal nicht…
Auch Turmion Kätilöt sind ab Ende Februar auf Europatournee und machen als Opener für Beast in Black diverse Abstecher nach Deutschland. Ich gehe natürlich hin … zweimal!
Zieht sie euch auch rein – es lohnt sich! (Nur fürs Finanzamt – das ist unbezahlte Werbung)
1 Kommentar zu „Erstens kommt es anders … und zweitens BESSER als man denkt!“