DO MORE OF WHAT MAKES YOU HAPPY!

oder: Wie diese verrückte Idee entstand…

… und was ABBA, Amorphis & Katatonia damit zu tun haben

Ich habe schon immer Metal gehört. Naja, zumindest fast immer. Ganz früher habe ich auch mal ABBA, New Kids On The Block oder Madonna gehört. Aber das gibt man ja nicht gerne zu. Zumindest nicht New Kids On The Block… 

Und ich bin schon immer gerne auf Konzerte gegangen. Als ich Teenager war und auch noch in den Zwanzigern, hatte ich das „Rock Hard“ abonniert. Wie da jeden Monat die neue Ausgabe kam, war das erste was ich aufschlug – der Abfahrplan. Und da begannen meine Probleme: So viele Konzerte und keiner wollte mit mir hingehen. Leider habe ich so echt viele Konzerte verpasst. Manchmal hatte ich aber auch Glück und habe jemanden gefunden, der mit mir hingegangen ist. Und glücklicherweise so Manche gesehen, die heute gar nicht mehr leben. Wie zum Beispiel Peter Steele von Type O Negative. Der war zwar so betrunken, dass er hinters Keyboard gekotzt hat (entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber das beschreibt es einfach wie es war) und gesungen hat er, dass es einen nur so grauste, aber sein Charisma hat vieles wieder wettgemacht.

Irgendwann habe dann ich aus unerfindlichen Gründen kein Metal mehr gehört.

Bis zu einem Tag im August 2013. An diesem Tag entdeckte ich, dass Amorphis, meine Lieblingsband aus jungen Jahren live vom Wacken Open Air übertragen wurde. Ich blieb bis um halb eins in der Nacht auf und schaute mir das Konzert an. Und was soll ich sagen? Ich fragte mich ersthaft, wie ich nur so blöd sein konnte und fast 10 Jahre auf kein Konzert mehr gegangen bin. 

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DO MORE OF WHAT MAKES YOU HAPPY!

Gefragt, gegoogelt. Und ich fand heraus: Amorphis kommen im November 2013 nach Ludwigsburg in die Rockfabrik. Und da war es wieder mein Problem: Wer geht mit mir hin? Ich habe eine meiner besten Freundinnen überredet und sie quasi mit der Bezahlung des Tickets bestochen mit mir zu gehen. Es war ein so unglaublich cooles Konzert. Die Leidenschaft war sofort wieder da! Ich erkannte: Das war ein Teil von mir, der mir die ganzen Jahre gefehlt hatte. Wie ein letztes Teil zur Vervollständigung eines Puzzles. Ich musste wieder regelmäßig auf Konzerte gehen. Das macht mich wirklich glücklich!

Leider war damit auch mein immer währendes Problem wieder da: Keiner wollte so richtig mit mir gehen. Mit viel Überredungskunst bei meinen Freundinnen, die allesamt nicht wirklich Metal hören, habe ich damals so zwei bis drei Konzerte geschafft. Aber dann kam Katatonia. Auch eine meiner Lieblingsbands. Und da ich zu Maßlosigkeit neige, wollte ich gleich zweimal auf hin. Beim ersten Mal konnte ich eine Freundin gewinnen. Für das zweite Konzert in Straßburg fand sich niemand. Ok, fremdes Land und in der „La Laiterie“ war ich auch vor 20 Jahren zum letzten Mal gewesen… Was tun? 

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Aber was hat das alles mit Fitness zu tun?

Ich jogge echt gerne. Da bekommt man den Kopf so schön frei. Und eines Tages, nach dem ersten Katatonia Konzert, als mir klar war, ich muss auf jeden Fall noch auf ein zweites dieser Tour, kam mir beim Joggen eine Idee: Ich eröffne ein Fitness-Studio mit einer Pinnwand an der man anpinnen kann, auf welches Konzert man möchte oder auf welches Konzert man geht und wieviel Plätze man im Auto freihat. Aber ja, ich gebe zu: ich bin alt. Und mit der Zeit begriff auch ich, dass es sowas zum Beispiel auf Facebook zuhauf gibt. Die Idee mit der Eröffnung des Fitness-Studios aber war geboren und ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Warum?

Schon seit ich denken kann habe ich Sport gemacht: Kinderturnen, Jazz-Dance, Kurse im Fitness-Studio. Zum Schluss bin ich im Nachbarort in „Fitness All In One“ gelandet. Mit einer super Kursleiterin, der ich wirklich lange Jahre treu war. Leider hat sie dann aufgehört. Es kamen diverse andere Kursleiterinnen und ich dachte „Naja, so kann ich das auch“. Was heißen will: Es war nicht wirklich gut. 

Außerdem war schon immer die Musik in den Kursen nicht mein Ding. „RumsRums“ und noch schlimmer – um die Faschingszeit liefen deutsche Schlager!

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Der Group Fitness Trainer

Ich begann zu recherchieren. Was muss man können um solche Kurse leiten zu können? Wie lange dauert das? Was kostet es? Woher bekommt man die Musik? Geht das überhaupt mit Heavy Metal?

So kam ich zur Akademie für Sport und Gesundheit. Dort habe ich den Kurs „Group Fitness Trainer“ über den Zeitraum von zwei Wochenenden gemacht. Der Kurs sollte mich befähigen, eigenständig Stunden zu geben. Das war echt cool. Ich werde euch mal bei Gelegenheit detailliert darüber berichten.

Fakt ist, dass ich mich nicht wirklich fähig fühlte, eigene Stunden anzubieten. Was bestimmt hauptsächlich an meinem Perfektionismus liegt. Aber: Das Feuer war entfacht, der Anfang gemacht, die Leidenschaft geweckt. Der Weg hatte gerade erst begonnen und ich hatte tausend Ideen, was ich mit meinem – zugegebenermaßen noch nicht wirklich ausgefeilten Wissen – alles anfangen wollte.

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Konzertbesuche solo – mein persönliches Fazit 

Ich entschied mich damals, alleine auf das Katatonia Konzert nach Straßburg zu fahren. Und es war eine der beste Entscheidungen meines Lebens. Seither gehe ich auf die meisten Konzerte alleine. Und ich genieße es. Ich genieße es, frei zu sein. Frei zu sein wann ich komme, wann ich gehe, wo ich mich hinstelle, wann ich was trinke und mit wem ich rede. 

Deshalb möchte ich sagen: Meine liebe Freundinnen – Danke! Danke, dass ihr nicht überall mit mir hingegangen seid und ich so gezwungen war, selbständig zu werden. Danke, dass ich so überhaupt auf die Idee gekommen bin, das zu machen, was ich jetzt gerade tue. Und danke, dass ihr mich ab und zu trotzdem begleitet und wir einen Heidenspaß zusammen haben!

Und ich möchte euch da draußen sagen:

Traut euch! Es gibt viel mehr Leute, die alleine auf ein Konzert gehen, als ihr denkt!

Und wenn ihr es ein paar Mal geschafft habt euch aufzuraffen, werdet auch ihr die Vorzüge entdecken.

Wer weiß: Vielleicht habt ihr ja dann auch so eine Eingebung wie ich. Eine Eingebung, die eure ganze Zukunft verändert.

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