Den Wikingern wird nachgesagt, dass sie deswegen so erfolgreich auf Raubzügen waren, weil sie keine Angst vor dem Tod hatten. Starben die Wikinger im Kampf, kamen sie direkt nach Walhalla. (Und dort muss es echt schön gewesen sein, denn dort gab es Met…)
Die Wikinger hatten also nichts zu verlieren: Entweder sie gewannen den Kampf und gingen als Sieger hervor oder sie sind im Kampf gefallen und wurden von den Walküren nach Walhalla gebracht. So konnten sie locker nach dem Motto FACE YOUR FEARS leben – Sie konnten nämlich nur gewinnen!

Angst
Angst beginnt im Kopf
Angst kennt jeder von uns. Manche mehr, manche weniger.
Es gibt viele verschiedene Arten von Ängsten. Dabei hat jede Angst den gleichen Grund. Die Angst um die eigene Existenz. Die Angst, die Kontrolle zu verlieren.

Angst an sich ist nichts Schlechtes. Sie hält uns am Leben, denn sie lässt uns besonders vorsichtig und aufmerksam werden. Oder sie verhindert, dass wir uns schädlichen Gefahren aussetzen.
Blöd wird es nur, wenn die Angst beginnt uns zu beherrschen. Wenn wir körperliche und psychische Auswirkungen spüren, die uns nicht schützen, sondern uns schaden.
Angst beginnt im Kopf … oder im Flugzeug
So ging es mir. Nach vielen Jahren ohne Flugreise hatte ich Helsinki als Urlaubsziel auserkoren. Schon am Flughafen in Frankfurt war mein Wohlfühlfaktor so ziemlich im Keller.

Im Flugzeug wurde es dann ganz furchtbar. Herzrasen, Schweißausbrüche und Schwindelgefühle kamen auf. Ich war der festen Überzeugung, das Flugzeug stürzt gleich ab.
Angst beginnt im Kopf … oder auf einem Heavy Metal Konzert
Auch auf einem Metal Konzert können Ängste entstehen – und das ganz ohne Corpse Paint.
Mein Englisch ist ja grundsätzlich ganz passabel. Ich habe mich schon mit vielen Menschen auf Englisch unterhalten. Es hat mich immer etwas Überwindung (und diverse Biere) gekostet, da ich gerne alles perfekt mache, aber mein Englisch leider nicht wirklich perfekt ist.
Und dann kam ein Erlebnis, das mich ganz verstummen lies. Bei einem besonders gut aussehenden Typ hinter dem Merch-Stand erstand ich eine CD. Natürlich hatte ich mir vorher ganz genau überlegt, was ich sagen wollte. Ich will es ja perfekt haben. Offensichtlich fand der Merch-Verkäufer mich auch gutaussehend, denn er wollte mit mir ein Gespräch beginnen. Nur leider konnte ich weder mehr klar denken noch richtig antworten und habe kompletten Bullshit erzählt. Was für eine peinliche Situation…
Von da an war es aus mit der englischen Konversation. Egal, ob mein Gegenüber gutaussehend war oder nicht.

Angst endet im Kopf
Was macht man aber nun mit seinen Ängsten? Man will sie ja schließlich wieder loswerden.
Seine Angst zu lösen, heißt sie zu erkennen, sie anzunehmen und ihr entgegen zu treten. Entgegen zu treten mit Akzeptanz und Annahme.
“Nur wer Angst verspüren kann, kann auch Mut beweisen.“
Dalai Lama
Angst endet im Kopf … oder im Reptilium
Neben meiner Flug- und Sprechangst hatte ich noch eine dritte Angst: Arachnophobie.
Es ist echt ziemlich lästig, für jedes kleine Spinnchen jemanden zu holen, der das Tier nach draußen bringt. Deshalb habe ich beschlossen, mich hier selbst zu kurieren. Und das hat wirklich gut geklappt. Im Reptilium in Landau darf man sich Vogelspinnen über die Hand krabbeln lassen.

Es hat mich wirklich einiges an Überwindung gekostet. Eigentlich war sie aber ganz süß, die Vogelspinne. Sie hat sich ein bisschen nach Mini-Katzenpfötchen angefühlt. Also eigentlich ein sehr schönes Gefühl. Und seither kann ich tatsächlich Spinnen selbst aus der Wohnung bringen. Zumindest die, die kleiner sind als Vogelspinnen.
Blieben noch meine zwei weiteren Ängste: die Flugangst und die Angst vor dem Englisch sprechen.
Beides konnte ich mit Hynose in den Griff bekommen.
Angst endet im Kopf … während der Hypnose
Ich habe das Glück eine Freundin zu haben, die mit therapeutischer Hypnose arbeitet. Mit ihr auf Konzerten Front of Stage zu stehen ist immer sehr interessant, weil sie scheinbar auch die Gitarristen hypnotisiert und so schon zu dem ein oder anderen Plektrum gekommen ist.
In ihre Obhut begab ich mich also. Und es war unglaublich. Eine einzige Hypnosesitzung kurz vor meiner nächsten Flugreise reichte aus, um meine Flugsangst verschwinden zu lassen. Völlig entspannt konnte ich mein Reiseziel erreichen und auch der Heimflug war kein Problem.
Das Englisch-Sprech-Problem weg zu hypnotisieren hat grundsätzlich auch gut geklappt. Bei einer weiteren Reise habe ich mich, angefangen beim Taxifahrer bis hin zu verschiedenen Konzertbekanntschaften, wunderbar auf Englisch unterhalten.
Nur mit dem CD-Verkäufer, mit dem habe ich immer noch so meine Probleme…

Face everything an rise
Allem mutig entgegentreten und gestärkt daraus hervorgehen – so sollten wir es halten. Alle Ängste überwinden, uns allem stellen.

Allerdings sollten wir uns auch nicht scheuen, professionelle Hilfe anzunehmen, wenn wir es aus eigener Kraft nicht schaffen.
Falls ihr euch mal hypnotisieren lassen wollt und ihr in Süddeutschland wohnt, kann ich euch P.S. Denk an dich sehr empfehlen.
Und nun FACE YOUR FEARS! Ob alleine oder mit professioneller Hilfe – es ist wie bei den Wikingern: AM ENDE KANN MAN NUR GEWINNEN!
Uff, also das Spinnenbild, das war schon mehr als heftig für mich *schauder* und ich weiss jetzt endgültig, dass ich mich da nicht kurieren lassen will. Immerhin schaffe ich es, Spinnen in üblicher durchschnittseuropäischer Grösse selber zu fangen oder mich in nicht-gehörschädlicher Lautstärke verständlich zu machen, was ich von meinem Gegenüber erwarte.
Ansonsten ja, Angst ist grundsätzlich gut und wir dürfen sie zu unserem Verbündeten machen. Schlimm und sehr einschneidend im Leben wirds da, wenn wir der Angst erlauben, vom Beifahersitz rüber ans Steuer zu wechseln. Sie wird immer mitfahren und immer ihre Stimmt in unserem „Rat“ haben. Wir sollte ihr aber jedoch möglichst keine Entscheidungskompetenz zugestehen. Also lediglich zeremonielle und beratende Funktionen zugestehen. Das klappt bei mir ziemlich gut.
Die war echt ganz süß, die Vogelspinne. Und eigentlich ist sie auch total harmlos. Im Gegenteil, sie muss Angst haben, denn da sie ein Exoskelett hat, würde sie sofort sterben, wenn sie von dem Podest hier fallen bzw. jemand sie runter schubsen würde. Womit wir wieder bei dem Grund aller Ängste angekommen wären…
Stimmt – überlassen wir der Angst das Steuer wird es kontraproduktiv. Seien wir dankbar, dass wir zu den Leuten gehören, die das gut im Griff haben. Allen anderen kann ich wirklich Hypnose sehr an Herz legen.
Rein rational hast Du absolut recht. Vielleicht werde ich eines Tages so weit sein, dass ich sie auch süss finde. Immerhin schaffe ich das mittlerweile bei der einen oder anderen kleinen Spinne und da bin ich echt stolz drauf.
Oh ja, das ist definitiv DER Grund aller Ängste. In der Yoga Philosophie heisst sie Abhinivesha und wird bei den fünf Kleshas genauer erklärt.
Meistens ja, jedoch nicht immer. Es erfordet tägliche Arbeit an mir selbst und ab und zu einen extra tiefen Griff in die „Werkzeugkiste“, wie ich meine Tool-Box nenne.