Das Wandern der Wiener Stadtwanderwege ist nicht nur des Wieners Lust, sondern auch meine. Denn: Kann man ohne Wanderabzeichen aus einem Urlaub in Österreich heimkehren? Selbstverständlich! Nicht! Aber alles der Reihe nach…
„Wanderbares Wien“ – Was sind die Wiener Stadtwanderwege?
Die Wiener Stadtwanderwege sind Wanderwege, die in Wien oder am Wiener Stadtrand erwandert werden dürfen. Dazu gibt es eine Broschüre, in der die Wanderwege hervorragend beschrieben sind. In diese Broschüre stempelt man auch die Stempel für das erfolgreiche Erwandern der Wege. Meistens sind die Stempel in Wirtshäusern an der Strecke erhältlich. Wunderbar für einen Bierliebhaber wie mich! Hat man erfolgreich drei von elf Wanderwegen geschafft, gibt es dafür als Belohnung – nein, leider kein Bier, sondern – die Wandernadel in Silber. Für sieben Stempel gibt es die goldene Wandernadel und ganz Fleißige umrunden Wien einmal und erhalten die „rundumadum“-Wanderwegnadel.
Die erste Herausforderung : Die Broschüre
Die erste Herausforderung bestand darin, überhaupt an die Broschüre zu kommen. Denn leider gibt es die Broschüre in der Touristeninformation nicht. Und die Touristeninformation ist üblicherweise auf Städtetrips immer meine erste Anlaufstelle. Ich musste zum Wiener Rathaus. Dafür hat sich aber der Mann an der Theke – nein, nicht an der Biertheke, sondern an der Infotheke – sehr gefreut, dass sich auch eine Touristin für die Wanderwege interessiert. Schön, wenn man Menschen mit so wenig schon glücklich machen kann.
Die zweite Herausforderung : 99 Etagen
Wanderweg Nr. 1a – Leopoldsberg
Beginnend in Nußdorf führte die Wanderung entlang der schönen Donau bis zu den ersten Weinbergen am Stadtrand. Durch die Weinberge erklomm man den steilen Anstieg zum Leopoldsberg. Dort habe ich dann erstmal ein bisschen an meinem Handstand gefeilt. Danach war ich ziemlich erschöpft und hatte das dringende Bedürfnis ein Bier zu trinken…
Immer weiter hinauf ging es bis zur Josefinenhütte, der Stempelstelle. Hat etwa jemand behauptet in Wien gäbe es keine Berge? Von wegen. Auch meine Uhr war vom Anstieg begeistert. Ein neuer persönlicher Rekord: 99 Etagen! Das musste natürlich belohnt werden. Mit einem Bier (endlich!) in der wirklich sehr liebevoll eingerichteten Josefinenhütte. Eindeutige Empfehlung! Und wer nicht wandern will – man kommt auch mit dem Auto hin.
Über Josefsdorf und den Waldbachsteig führte der Weg wieder hinunter ins Kahlenbergerdorf. Dort kann man sehr gut einkehren. Es gab ein leckeres echtes Wiener Schnitzel für mich (nein, nicht mit Bier, hier muss man „G‘spritzter“ trinken – auch sehr lecker!) bevor meine Tour, mit den letzten Metern zurück nach Nußdorf, zu Ende war.
Die dritte Herausforderung : Europas höchstes Kettenkarussell
Wanderweg Nr. 9 – Prater
Kann man nach Wien fahren, ohne den Vergnügungspark „Prater“ anzuschauen? Natürlich nicht! Seit 1766 ist der Wurstelprater für das Vergnügen der Bevölkerung geöffnet. Und auch ich habe mich vergnügt. Mit der Looping-Achterbahn. Leider hat mein Adrenalin danach trotzdem nicht ausgereicht, Europas höchstes Kettenkarussell, den 117 Meter hohen Praterturm, zu fahren. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Irgendwann werde ich auch meine Höhenangst besiegen.
Lässt man den bunten, verrückten und ziemlich vollen Vergnügungspark hinter sich, führt der Wanderweg 9 durch einen ruhigen und bewaldeten Stadtpark. Kaum zu glauben, dass man sich mitten in Wien befindet. Nach einigen Kilometern gemütlichen Laufens war das Ziel erreicht: Die Gösser Bierinsel in der Freudenau hatte zwar keinen Stempel mehr (den musste man sich nebenan am Kiosk „Freude Now“ holen), dafür aber einen lustigen und sympathischen Kellner. Der hat sofort erkannt, dass es mit einem Bier bei mir nicht genug ist…
Die Praterwanderung ist nicht nur ein vergnügliches Erlebnis, sondern auch eine chillige Wanderung durch die Natur. Das nenne ich mal Work-Life-Balance!
Die vierte Herausforderung : Es gibt keine Bier an der Stempelstelle
Wanderweg Nr. 4 – Jubiläumswarte
Meine dritte Tour führte mich durch den schönen Dehnepark durch Wälder und über „Hochebenen“ vorbei an der Jubiläumswarte zur Waldschule Ottakring. Die Besteigung der Jubiläumswarte habe ich ausgelassen. Leider hat auch für das Erklimmen des Aussichtsturms mein Adrenalin nicht ausgereicht. Dafür habe ich aber auf dem Weg dorthin ein bisschen Yoga gemacht. Das war auch bitter nötig, denn an der Stempelstelle musste ich feststellen, dass es dort kein Gasthaus gab. Was gleichbedeutend war mit: Kein Bier. Deshalb habe ich schnell den Heimweg angetreten. Der führte durch eine pittoreske Kleingartensiedlung mit wunderschönen kleinen Häuschen. Möglicherweise habe ich mich auch verlaufen. Denn das war der einzige Weg, der nicht ganz eindeutig ausgeschildert war. Letztendlich habe ich aber wieder nach Hause gefunden und konnte mich mit einem leckeren kühlen Bier belohnen.
Konzerte sind des Wieners Lust
Nicht nur das Wandern ist des Wieners Lust. Offensichtlich sind auch Metal-Konzerte des Wieners Lust. Unglaubliches Glück, wie ich es immer in meinen Urlauben habe, hatte ich auch wieder in Wien. So konnte ich sage und schreibe in einer Woche vier Konzerte besuchen! Da kommt Festival-Feeling auf! An einen Tag hatte ich sogar zwei Konzerte zur Auswahl. Und Marduk am Mittwoch musste ich sausen lassen, weil ich so spät von der Burg Forchtenstein nach Hause gekommen bin.

Samstag: METALNIGHT OUTBREAK
Sonntag: BATTLE BEAST & ARION
Dienstag: EKTOMORF, APEY&THE PEA
Freitag: ELVENKING, FROZEN CROWN & DESERT
Die letzte Herausforderung : Die Wandernadel
Tendenziell neige ich immer zu einem etwas zu ausführlichen Urlaubsprogramm. Deshalb will auch keiner mehr mit mir mit. Was ich jetzt aber nicht wirklich schlimm finde.
Weil also meine Tage und Nächte so ausgefüllt waren, habe ich die letzte Wanderung erst kurz vor knapp an meinem letzten Urlaubstag, am Karfreitag, gemacht. Karfreitag ist in Österreich kein Feiertag. Die Österreichischen Ämter scheinen diesbezüglich aber immer noch zu Deutschland zu gehören. Denn das Rathaus war am Karfreitag geschlossen. Was für mich bedeutet hat: Keine Wandernadel!
Kann man ohne Wanderabzeichen aus einem Urlaub in Österreich heimkehren?
Selbstverständlich! Ich habe es geschafft. Aber ich habe die Wandernadel trotzdem! Denn ich bin auch sehr einfallsreich. Außerdem buche ich üblicherweise bei AirBnB. Deshalb nochmal ein ganz liebes Dankeschön an den guten Geist, der mir die Wandernadel auf dem Wiener Rathaus abgeholt hat!

Meine Botschaft für euch heute
Wien ist eine Reise wert. Nein, nicht nur eine Reise. Mehrere Reisen, denn:
Erstens wohnen dort überaus nette Menschen.
Zweitens gibt es coole Konzert-Locations mit vergleichsweise echt vielen Konzerten.
Drittens motivieren die Wiener Wanderwegen dazu, ein paar Kilometer zu gehen, bevor man sich ein Bier bestellt.
Viertens: Wer kein Bock zum Wandern hat, geht gleich in die Führung zur Ottakringer Brauerei. Da gibt es nämlich im Anschluss an die Führung soviel Bier, wie man möchte.
Und fünftens gibt es in Wien ein überaus schönes Yogastudio. In dem habe ich unter anderem meine Liebe zu Yin Yoga gefestigt. Aber davon ein anderes Mal mehr.
Deshalb: Stay tuned!
Howdy just wanted to give you a brief heads up and let you know a few of the images aren’t loading
properly. I’m not sure why but I think its a linking issue.
I’ve tried it in two different browsers and both
show the same results.
Thank you for the clue. I will have a look and fix it. Kind regards!